Veröffenlichungen , nicht veröffentlichter Werke

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Rudolf Pannwitz
Undine

Das Thema der Wasserfrau hat eine sehr lange Tradition, die vom griechischen Mythos, in dem es von Nymphen, Najaden, Nereiden und Meerjungfrauen wimmelt, bis zu den Meeresfeen der antiken französischen Sage über die schöne Melusina reicht und auf vielfältige Weise aufgegriffen wird Deutsche Literatur, aus der Autoren aller Epochen schöpften. Die Wasserfrau gefiel besonders den Romantikern, und von ihnen ging das Thema auf die Dichter und Schriftsteller des letzten Fin de Siècle über, die Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal und Stefan George faszinierten, ....

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Rudolf Pannwitz
Sprüche und Ansprüche
Aphoristisches

Nach dem Epos "Undine" hat Gabriella Rovagnati eine Ausgabe der Aphorismen von Rudolf Pannwitz vorgelegt. Der größte Teil des in diesem Band präsentierten Materials wird hier zum ersten Mal aus dem im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrten Material veröffentlicht und ermöglicht es, einen neuen Aspekt des umfangreichen, größtenteils noch unveröffentlichten Werks dieses Dichters und Denkers zu veranschaulichen, der als Nachfolger und Fortsetzer Nietzsches inklusive gilt. Der Titel des Bandes verweist auf die menschliche wie künstlerische Ambivalenz von Pannwitz, die im einleitenden Essay aus verschiedenen Perspektiven - vor allem im Hinblick auf seine intensive, aber kurze Freundschaft mit Hugo von Hofmannsthal - beleuchtet wird. Pannwitz' Aphorismen bestätigen sein aristokratisch-intellektuelles Enzyklopädentum, räumen aber mit manchen Vorurteilen auf; viele seiner Sprüche zeigen eine unerwartete Offenheit, sowohl politisch als auch ästhetisch, und räumen den Verdacht aus, Pannwitz sei ein konservativer Chauvinist gewesen.

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Arthur Schnitzler
Ein Liebesreigen
Die Urfassung des Reigen

Herausgegeben von Gabriella Rovagnati. Die Presse und das Publikum reagierten 1903 äußerst empört auf die Erstausgabe des "Reigen". Ein Prozess wegen "schwerwiegender Belästigungen" nach der Berliner Uraufführung 1920 ließ die Gemüter erhitzen und es kam zu Auseinandersetzungen in den Wiener Kammerspielen. DIE ERSTE, die in der Bibliotheca Bodmeriana in Köln/Genf entdeckt wurde Schnitzler schrieb die Manuskriptfassung im Winter 1896/97 in aller Eile in Papierform. Von den ersten Korrekturen an war er offenbar bestrebt, auch potentiell anstößige Passagen zu beseitigen, indem er ganze Szenen umformulierte, etwa die Vorläufer der beiden letzten Schau-Dialoge. Der Herausgeber erschließt das neu entdeckte Material durch einen kritischen Apparat und kommentiert es im einleitenden Abschnitt Studio.

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Kriener, Thurit; Rovagnati, Gabriella
Dionysische Perspektiven

Gerhart Hauptmann und Rudolf Pannwitz haben sich nie gesehen. Ihr Briefwechsel ist dennoch eines der bemerkenswertesten Zeugnisse der Wirkungsgeschichte Hauptmanns, indem das Werk des großen Naturforschers von einem Nietzsche-Schüler und George als "dionysisches Fest der vielen Sphären" vereinnahmt und (um-)interpretiert wird - die Formulierung, die Pannwitz in dem von Gabriella Rovagnati erstmals veröffentlichten Briefwechsel für eines der schwächeren Stücke Hauptmanns verwendet, ließe sich mit noch größerer Berechtigung auf den "Ketzer von Soana" anwenden als Hauptmanns vielleicht prägnanterer Versuch, antike Naturfrömmigkeit und heidnische Sinnlichkeit poetisch darzustellen. Anhand der von Hauptmann benutzten Handschriften und Bücher dokumentiert Thurit Kriener die lange Entstehungsgeschichte des Märchens und deckt verborgene Bedeutungsebenen und vielfältige intertextuelle Bezüge auf.